Arbeitsblatt: Vielfalt lieben

Material-Details

Antirassismus, Toleranz, Gleichberechtigung, Gender, kritisches Denken
Lebenskunde
Gemischte Themen
6. Schuljahr
23 Seiten

Statistik

209247
67
3
12.04.2024

Autor/in

M. B.
Land: Schweiz
Registriert vor 2006

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Textauszüge aus dem Inhalt:

Lehrplan 21 Die Schüler*innen D.1.B.1.e D.2.B.1.e D.2.D.1.c D.3.A.1.d NMG.1.6.c NMG.7.1.c NMG.7.1.e NMG.7.4.d NMG.10.1.f NMG.11.1. NMG.11.2. NMG.11.3. NMG.11.3. NMG.11.4. NMG.11.4. können mit Unterstützung eine Hörerwartung aufbauen (z.B. Vorwissen aktivieren, durch vorheriges Lesen der Hörverständnis-Fragen). können Hörtexten folgen, naheliegende implizite Informationen erschliessen und kurze Szenen (aus einer Hörgeschichte) nachspielen. können das eigene Vorwissen aktivieren und mithilfe von eigenen oder vorgegebenen Fragen eine Leseerwartung aufbauen. können unter Anleitung darüber nachdenken, wie sie einen Text verstanden haben, und sich über ihr Textverständnis austauschen. können beschreiben, wie sie das Lesen von Texten auch ausserhalb des Unterrichts bereichert und inwiefern dies ihren Horizont erweitert. verfügen über einen zunehmend reichhaltigen Wortschatz, um sich präzis auszudrücken. verwenden im Zusammenhang mit Geschlecht und Rollen eine sachliche und wertschätzende Sprache. können wahrnehmen, was Herkunft und Zugehörigkeiten (z.B. Familie, Sprache, Vereine, Herkunftsland, Religion) Menschen bedeuten. können Stereotypen und Vorurteile über Menschen mit anderen Lebensweisen hinterfragen (z.B. auf dem Pausenplatz, in Medien, Politik). können sich bewusstmachen, beschreiben und einschätzen, was aus ihrer Sicht für das Zusammenleben von Menschen in verschiedenen Gebieten und für die Zukunft auf der Erde wichtig ist. können sich in andere Menschen hinein versetzen und deren Gefühle, Bedürfnisse und Rechte respektieren und sich für sie einsetzen (z.B. bei Streit, Mobbing). können menschliche Grunderfahrungen aus unterschiedlichen Perspektiven betrachten und vergleichen (z.B. verschiedene Kulturen, Generationen, Geschlecht). nehmen zu philosophischen Fragen verschiedene Perspektiven ein und bilden sich eine eigene Meinung. können beschreiben, wofür sich Menschen engagieren und reflektieren, welche Motive und Werte darin zum Ausdruck kommen. können im eigenen Handeln Werte erkennen und beschreiben, wie sie Verantwortung übernehmen können (z.B. Ressourcennutzung, zwischenmenschlicher Umgang). können Informationen zu ethisch problematischen Situationen erschliessen und Möglichkeiten zur Verbesserung der Situation erwägen (z.B. Krieg, Ausbeutung, Sexismus, Fortschritt). können ethisch problematische Situationen aus überfachlic h: Vielfalt als Bereicheru ng erfahren, Gleichberechtigu ng mittragen verschiedenen Perspektiven betrachten und einen Standpunkt einnehmen. können Menschen in ihren Gemeinsamkeiten und Differenzen wahrnehmen und verstehen. können respektvoll mit Menschen umgehen, die unterschiedliche Lernvoraussetzungen mitbringen oder sich in Geschlecht, Hautfarbe, Sprache, sozialer Herkunft, Religion oder Lebensform unterscheiden. können die Wirkung von Sprache reflektieren und achten in Bezug auf Vielfalt auf einen wertschätzenden Sprachgebrauch. können einen herabwürdigenden Sprachgebrauch erkennen und nehmen einen solchen nicht passiv hin. Wenn wir über Gruppen sprechen, die aus Frauen und Männern bestehen oder bei denen das Geschlecht unbekannt ist, dann benutzen wir im Deutschen meist die männliche Variante, das generische Maskulinum. Es mag sein, dass sich auch Frauen angesprochen fühlen, aber Studien zeigen, dass sich die meisten Menschen vor allem Männer vorstellen. Beispiel: Polizist, Lehrer, Arztpraxis, usw. Dem können wir mit dem Gender-Zeichen entgegenwirken: Zwischen männlicher Form und weiblicher Endung wird ein Sternchen, Unterstrich oder Doppelpunkt ergänzt (Lehrer*innen, Lehrer_innen, Lehrer:innen). Sie sind ein Platzhalter für alle, die sich weder dem weiblichen noch dem männlichen Geschlecht zuordnen. Beim Thema Rassismus kommt immer wieder die Frage auf: Welche Begriffe sollte man eigentlich verwenden und welche nicht? Dabei kommt es vor allem darauf an, wer diese Begriffe ausgesucht hat, also wer wen wie bezeichnet. Und: Begriffe wie Schwarz oder Weiss beschreiben nicht, welche Hautfarbe ein Mensch hat sondern, ob er oder sie rassistische Erfahrungen gemacht hat. Einige Expert*innen zum Beispiel von der Menschenrechtsorganisation «Amnesty International» haben da ein paar Tipps: Schwarz Schwarze Menschen Schwarze, Schwarzer oder Schwarzer Mensch sind Ausdrücke, die man laut den Expert*innen sagen kann. Diese Begriffe haben Schwarze Menschen selbst für sich gewählt. Sie wurden nicht zuerst von anderen so genannt. Wer sich als Schwarzer Mensch bezeichnet, drückt damit aus, dass sie*er sich zu einer Gruppe von Menschen zählt, die aufgrund der Hautfarbe Erfahrungen mit Rassismus machen. Mit «Schwarz» ist natürlich nicht die Farbe Schwarz gemeint. Deshalb wird Schwarz in diesem Fall auch mit grossem «S» geschrieben. Also zum Beispiel «ein Schwarzer Mensch». So soll deutlich gezeigt werden, dass es sich nicht wirklich um die Farbe handelt. Wichtig zu wissen: Auch wenn es ok ist, den Begriff zu verwenden, sollte man das nicht einfach so tun – sondern nur, wenn es wichtig ist, welche Hautfarbe ein Mensch hat. Wenn zum Beispiel über die rassistischen Vorfälle in den USA berichtet wird, sagt man, dass die Opfer Schwarze Menschen waren. Denn sie sind nur aufgrund ihrer Hautfarbe angegriffen oder verletzt worden. Weiss weisse Menschen Auch Weisse oder weisse Menschen sind Begriffe, die die Expert*innen ok finden. Und genau wie bei Schwarzen Menschen, ist es natürlich nicht die wirkliche Farbe Weiss. In diesem Fall wird das Wort kursiv geschrieben – auch wieder, um zu zeigen, dass nicht die Farbe gemeint ist. Als weiss wird bezeichnet, wer keine Probleme durch Rassismus hat. Wer also nicht aufgrund seines Aussehens oder seiner Herkunft diskriminiert wird. People of Color Menschen of Color People of Color (sprich ungefähr: Piepel of Kaller) ist Englisch. «People» bedeutet wörtlich übersetzt «Menschen» und «Color» bedeutet wörtlich «Farbe». Allerdings lässt sich dieser Begriff nicht einfach mit «farbige Menschen» übersetzen, denn das ist ein Begriff, den man laut den Expert*innen lieber nicht sagen sollte. People of Color ist ein Begriff, den man sagen kann auch im Deutschen. Also zum Beispiel: «Ein Mädchen of Color in meiner Klasse». Auch mit People of Color sind Menschen gemeint, die Erfahrungen mit Rassismus machen. Dazu zählen nicht nur Schwarze, sondern auch andere, die wegen ihrer Hautfarbe oder Herkunft Erfahrungen mit Rassismus machen. Und auch dieser Ausdruck wird kursiv geschrieben, weil es nicht um eine wirkliche Farbe geht. Diese Begriffe lehnen die Expert*innen ab: Farbig Den Begriff «farbig» sollte man laut den Expert*innen nicht verwenden. Denn diesen Begriff haben sich Schwarze Menschen nicht selbst ausgesucht. Er ist in einer Zeit entstanden, in der Weisse Schwarze unterdrückt und ausgebeutet haben: zur Zeit des Kolonialismus. Viele Schwarze finden es deshalb nicht gut, wenn sie so genannt werden. Ausserdem sagen sie, dass jeder Mensch «farbig» ist. Niemand hat keine Farbe. Dunkelhäutig Auch «dunkelhäutig» finden viele Schwarze als Begriff nicht gut. Denn auch diese Bezeichnung haben die weissen Menschen den Schwarzen gegeben. Rasse Manchmal hört man noch den Begriff «Rasse», wenn es um Menschen zum Beispiel unterschiedlicher Hautfarbe oder Herkunft geht. Doch diesen Begriff sollte man nicht verwenden, wenn von Menschen die Rede ist. Denn es gibt keine menschlichen Rassen. Obwohl «Rassismus» von dem Wort «Rasse» abstammt, darf man es aber weiter benutzen. Denn «Rassismus» bezeichnet zum Beispiel den Hass, der Menschen aufgrund ihrer Hautfarbe oder Herkunft entgegengebracht wird. Und Rassist*innen glauben ja an die vollkommen falsche Idee einer Rasse. Wer bist du? Du bist du. Du bist das einzige Du, das es gibt. Vieles macht dich zu der*dem, die*der du bist. Deine Identität macht dich zu dem, was du bist: DU – alle Teile, die dich einzigartig machen. Du bestehst aus deiner Familie, Freund*innen, Nachbar*innenschaft, deiner Schule, dem, was du dir in den sozialen Medien ansiehst und in Büchern liest, was du hörst, wem du zuhörst, was du isst, was du trägst, was du fühlst und träumst, den Geschichten, die du unbedingt erzählen willst, und denen, die du lieber für dich behältst, und allem anderen. Du hast bestimmt schon mal gefragt: «WER BIN ICH?», und andere haben gefragt: «WER BIST DU?» Was antwortest du da darauf? Was – wenn überhaupt – erzählst du anderen von dir? «Ich bin Tiffany und 14 Jahre alt. Ich lebe zusammen mit meiner Mutter und meiner Zwillingsschwester in einem kleinen Haus in New York. Ich bin schwarz mit einem schwarzen und einem weissen Elternteil, cis1, weiblich. Ich habe braune Augen, viele Sommersprossen und lockige Haare, mit denen ich mich im Laufe der Zeit angefreundet habe. Ich lese und backe gern. Ich tanze gern mit meinen Freund*innen und schreibe schreckliche Gedichte, die ich niemals jemandem zeige. All das macht mich aus Dabei bin ich noch sehr viel mehr!» DU entscheidest, welche Identitäten du der Welt zeigst und wie du das tust. Du entscheidest, wie du deine Identitäten benennst. Deine Identität wächst und verändert sich, genau wie du. Manche Dinge sind unveränderlich und werden immer bleiben. Tiffanys Hautfarbe und die vielen Sommersprossen in ihrem Gesicht hat sie schon so lange, wie sie denken kann, und sie wird sie auch noch haben, wenn sie 103 ist! Andere Aspekte ändern sich (jeden Tag). Du kannst deine Haare lang, kurz, hochgesteckt, offen, geflochten oder glatt tragen; du kannst sie färben oder wachsen lassen es liegt an dir. Viele Menschen werden versuchen, dich so zu verändern, dass du in eine imaginäre Schublade passt. Diese Schublade nennen wir die 1 Cis Wenn die persönliche Geschlechtsidentität mit dem Geschlecht übereinstimmt, das zum Zeitpunkt der Geburt zugewiesen wurde. «dominante Kultur». Du bist in dieser Schublade, wenn du weiss bist, der oberen Mittelschicht angehörst, ein cis Mann bist, gebildet, sportlich, neurotypisch und körperlich gesund bist. Wenn du nicht in diese Schublade passt, dann bist du ein Teil der «untergeordneten Kultur». In dieser Schublade gehören BIPoC als Angehörige der Globalen Mehrheit, queere, trans und nichtbinäre Menschen und cis Frauen, Jugendliche, Muslim*innen, jüdische Menschen, Buddhist*innen, Atheist*innen und Nichtchrist*innen, neurodiverse Menschen, Menschen mit Handicaps, Menschen, die in Armut leben, und weitere an. Es gibt viel mehr Menschen ausserhalb dieser imaginären Schublade als solche, die hineinpassen. Die dominante Kultur wird als «normal» betrachtet, und was «normal» ist, wird von denen bestimmt, die in der Schublade sind. Sie setzt sich aus den Menschen zusammen, die die meiste Macht in einer Gesellschaft haben und oft (aber nicht immer) die Mehrheit bilden. In Europa sind weisse, christliche, cis Menschen der Mittelschicht die dominante Kultur. Sie haben das Sagen in den Institutionen (z.B. in den Schulen) und haben Verhaltensweisen, Werte und Traditionen festgelegt, die als akzeptabel, als «Norm» gelten. Welche Normen kennst du? Viele Etiketten und Beschreibungen sind so, dass es scheint, als würden Menschen entweder mühelos in die Schublade passen oder nicht. Tiffany hat nie richtig reingepasst. Und du musst es auch nicht. Unsere vielen Identitäten machen uns zu der Person, die wir sind. Sie helfen anderen zu verstehen, wer du bist und helfen dir, die Menschen in deinem Leben und in der Welt besser zu verstehen. Sie verbinden und trennen uns. Wenn du verstehst, wer du bist, kannst du wachsen und dich selbst besser kennenlernen. Es kann dich leiten und bestärken. Die Welt wird versuchen, dir zu sagen, wer du bist, aber die*der Einzige, die*der das entscheidet, bist du. Schreib fünf Minuten lang alles auf, was dir einfällt, was dich zu der*demjenigen macht, die*der du bist. Beispiel von Tiffany: Einige Teile deiner Identität hast du schon selbst geschaffen. Andere Teile werden von der Gesellschaft geschaffen. Gesellschaft ist ein anderes Wort für Gemeinschaft. Diese Identitäten werden schon seit langer Zeit von der Gesellschaft kreiert, benannt, benutzt und definiert. Sie sind unsere sozialen Identitäten. Das sind die Teile von dir, die mit anderen Menschen zu tun haben. Ein grosser Teil unserer Kultur entsteht aus unseren sozialen Identitäten und den Gruppen, denen wir angehören. Unsere sozialen Identitäten werden in kleinere Teile oder Kategorien eingeteilt, und in diese werden wir dann hineingeworfen. Das ist nicht immer unsere Entscheidung. Andere können dich in Kategorien stecken, mit denen du dich vielleicht nicht identifizieren kannst. Es ist ein Versuch, sich selbst und andere zu verstehen. So haben Gemeinschaften und Länder über Jahrhunderte hinweg funktioniert. Soziale Identitätskategorien können uns helfen, uns selbst und andere zu sehen und zu verstehen, aber sie bestimmen auch, wie andere uns behandeln. Es liegt an uns, zu lernen und etwas dagegen zu tun. Was sind soziale Identitäten und warum gibt es sie? Falls du Hilfe brauchst: schaue auf die nächste Seite – da sind viele Begriffe, die dir helfen können! Die Teile deiner Identität, die dir im Alltag deutlich bewusst sind, können sich, je nachdem, wo du bist, wer du bist und welche Erfahrungen du im Laufe deines Lebens machst, verändern. Die Identitäten, über die du nicht viel nachdenkst, selbst die, die du kaum bemerkst, bleiben dir immer erhalten. Privilegien sind Vorteile, die man geniesst, je nachdem, wie nah man der dominanten Kultur ist. Zum Beispiel hat ein weisser cis Mann, der körperlich gesund ist und heterosexuell, der gut aussieht und Englisch spricht, mehr Privilegien als eine Schwarze trans Frau. Wer Privilegien geniesst, hat Macht über andere. Nicht alle haben Privilegien. Menschen, die nicht von ihren sozialen Identitäten profitieren, die der untergeordneten Kultur angehören, haben wenige bis keine Privilegien und keine Macht. Manche unserer Identitäten sind gleichzeitig mit Privilegien und Nachteilen verbunden. Eine cis Frau muss sich nicht darum kümmern, welche Toilette sie besucht. Aber sie hat nicht die gleichen Privilegien wie ein cis Mann. Es ist wahrscheinlich, dass sie für eine Führungsposition nicht in Frage kommt oder für dieselbe Arbeit weniger bezahlt wird. Während viele heterosexuelle cis Männer nachts sorgenfrei hinausgehen können, müssen die meisten Frauen befürchten, dass ihnen etwas passieren könnte. Wie sieht deine Identität innerhalb dieser sozialen Kategorien aus? Gibt es Teile von dir, die innerhalb deiner Gemeinschaft Macht und Privilegien geniessen? Gibt es Teile deiner Identität, die ausserhalb der dominanten Kultur existieren? Seit Jahrhunderten werden Menschen z.B. aufgrund der Vorstellung von unterschiedlichen «Hautfarben», verschiedener Haarstrukturen, Gesichtszüge und kulturellem Erbe unterteilt. Die Idee der «Rasse» hat keine wissenschaftliche Grundlage; sie ist ein erfundenes soziales Konstrukt. Die Kategorien für «Rasse» wurden von weissen Menschen der dominanten Kultur geschaffen. Mitte des 18. Jahrhunderts machten sich europäische Wissenschaftler daran, Menschen genauso zu kategorisieren wie Pflanzen und Tiere. Sie entwickelten eine angeblich «wissenschaftliche» Hierarchie der Menschen, die die weissen Europäer*innen an die Spitze stellt. Die BIPoC werden in dieser Hierarchie als minderwertig betrachtet. Das, was Rassismus unter deine «Hautfarbe» zusammenfasst, wird zusammen mit vielen anderen Merkmalen weitergegeben. Schwarze Menschen haben mehr Melanin als weisse Menschen. Melanin ist das Pigment in unserer Haut, das uns vor den UV-Strahlen der Sonne schützt und bestimmt, wie viel Vitamin produziert wird. Viele Menschen haben im Hinblick auf den Rassismus Vorfahrer*innen, die zu zwei oder mehr verschiedenen Gruppen gehören. Der Rassismus verwendet den Begriff der «ethnischer Zugehörigkeit». Die ethnische Identität ist die kulturelle Identität einer Person. Sie ist ein soziales Konstrukt. Im Gegensatz zum Begriff «Rasse», der sich speziell auf die körperlichen Merkmale einer Person bezieht, bezieht sich die ethnische Zugehörigkeit zum Beispiel auf die kulturelle Herkunft einer Familie, wie Sprache, Traditionen und Geschichte. Jedes Land hat im Zusammenhang mit Rassismus ein anderes System Menschen einzuteilen. Das zeigt, dass die Ideen «Rasse» und «Ethnie» nichts anderes sind als soziale Konstrukte. Der Begriff «Rassismus» ist verwirrend. Es gibt nicht den geringsten wissenschaftlichen Beweis dafür, dass weisse Menschen klüger, hübscher und besser sind. Und trotzdem hat die Spezies Mensch sich über Jahrhunderte daran orientiert. Die Menschen, die die meiste Macht haben, haben uns beigebracht, Menschen anhand ihrer vermeintlichen «Hautfarbe», ihrem Herkunftsland und ihrer körperlichen Merkmale zu kategorisieren. Die Menschen der dominanten Kultur haben über Jahrhunderte hinweg Gesetze, Politiken und Institutionen geschaffen, die dafür gesorgt haben, dass sie selbst an der Macht bleiben. Such dir einen Ort, wo du ungestört nachdenken kann. Atme tief durch und denk über Zusammenhang mit Rassismus und der kulturellen Herkunft deiner Familie nach. Was weisst du über deine ethnische Identität? Ist sie etwas, worüber du je mit deiner Familie und deinen Freund*innen gesprochen hast? Denkst du darüber nach, ob du Schwarz, Indigenous, of Color oder weiss bist? (Wenn ja, wie oft?) Denkst du auch über deine ethnische Identität nach? Hast du das Gefühl, dass deine Haltung zum Rassismus und deine ethnische Herkunft ähnlich sind? Passen sie zusammen? Vorurteile haben wir alle. Wenn wir etwas aufgrund von Vorurteilen ablehnen, lehnen wir es ab, ohne es wirklich zu kennen. Einige Vorurteile sind uns bewusst, andere nicht. Wir haben sie quasi von unserem Lebensumfeld übernommen. Dazu gehören auch diskriminierende Stereotype. Auch die Zugehörigkeit oder Nichtzugehörigkeit zur dominanten Kultur trägt zu Vorurteilen bei. Mit zwei Jahren bilden wir die ersten diskriminierende Vorurteile. Wir verinnerlichen diese Vorurteile und so werden sie zu einem Teil unseres Glaubenssystems. Aber wir können unsere Einstellungen hinterfragen und ändern. An vielen Orten haben Menschen das Vorurteil verinnerlicht, dass helle Haut und europäische Züge erstrebenswert sind. Weisse gelten als Schönheitsstandard. Damit sie als schön gelten und um in die «normale» Schublade zu passen, versuchen manche, ihre Haut mit Bleichcremes aufzuhellen oder verwenden Chemikalien, um ihre Haare zu ändern. Hast du schon einmal von Schönheitsstandard gehört? Kennst du Schönheitsnormen? diesem andere Gelten diese Schönheitsstandards nur für Mädchen und Frauen? Manche Formen des Rassismus sind leicht zu erkennen und zu benennen, andere sind weniger offensichtlich. Wir nehmen sie nicht auf die gleiche Weise wahr. Solange ich mich erinnern kann, fragen mich Menschen: «Was bist du?» Manchmal gefolgt von «Nein, also, was bist du?» Im Laufe meines Lebens habe ich verschieden darauf geantwortet. Ich bin Tiffany. Ich bin ein Mensch. Ich bin eine Person. Ich bin Schwarz. Ich habe einen Schwarzen und einen weissen Elternteil. Ich wusste nicht was ich antworten soll, denn ich wusste nicht auf was mein Gegenüber hinauswollte. Es war den Leuten nicht klar, welcher rassistischen Kategorie sie mich zuordnen sollten, also fragten sie mich. Sie wollten wissen, ob ich «eine von ihnen» bin oder nicht. Was denkst du über Tiffanys Erzählung? Besprecht zuerst zu zweit. Notiere deine Gedanken. Die Frage, was man ist, ist eine weitverbreitete Mikroaggression von Angehörigen der dominanten Kultur gegenüber Angehörigen der unterdrückten Kultur. Mikroaggressionen sind bewusste oder unbewusste Beleidigungen, kleinliche oder feindselige negative Botschaften an Menschen, die nicht in die imaginäre Schublade der dominanten Kultur passen. Sie können jederzeit überall passieren. Manchmal sind es Äusserungen, z.B. wenn jemand einen Schwarzen Deutschen in Berlin fragt: «Wo kommst du her?» Ein andermal sind es Handlungen, wie z.B., wenn jemand beim Anblick eines Schwarzen Menschen auf die andere Strassenseite wechselt oder ein*e Ladenbesitzer*in eine Person of Color ignoriert und sich nur mit der weissen Kund*innenschaft befasst. Mikroaggressionen sind verletzend, auch wenn sie noch so klein sind. Wiederholende Mikroaggressionen können zu geringem Selbstwertgefühl, Depressionen, angegriffener Gesundheit und dem Gedanken führen, die Stereotypen wären wahr. Betroffen verinnerlichen den Rassismus: Sie glauben, sie wären unterlegen, handeln den negativen Botschaft über Menschen ihrer Gruppe entsprechend und leugnen ihre Erfahrungen in der Gesellschaft. Nimm dieses Dossier und trage es einen Tag lang oder länger mit dir herum. Achte auf Mikroaggressionen. Schreibe sie auf und halte deine Beobachtungen fest. Schreib auf, gegen wen sie gerichtet sind und von wem sie – in Worten oder Handlungen – ausgehen. Sieh dir deinen Notizen noch einmal an. Denk darüber nach, wie Worte und Handlungen sich auf den Menschen oder die Gruppe auswirken, gegen den oder die sie gerichtet sind. Was du gegen Rassismus tun kannst Jede*r von uns verhält sich ab und zu mal rassistisch ohne es zu wollen. Hier sind 7 Tipps, wie man Alltagsrassismus vermeidet und bekämpft! Ganz bestimmt will niemand etwas Rassistisches sagen oder tun. Manchmal passiert es, dass man sich im Streit oder aus Spass rassistisch beleidigt- aber auch das ist Rassismus und kann verletzend sein! Was verstehst du «Alltagsrassismus»? unter dem Begriff Beispiel: Vielleicht findest du wirklich die krausen Haare deiner Mitschülerin schön und willst sie einfach mal anfassen. Für deine Mitschülerin ist das aber überhaupt nicht cool. Abgesehen davon, dass man niemandem einfach ungefragt in die Haare fasst, machst du ihr so auch klar: Du bist ganz anders als ich! Und das ist kein schönes Gefühl für die oder denjenigen. Solche Fehltritte man nennt das Alltagsrassismus lassen sich aber ganz einfach vermeiden. Was kannst du gegen Rassismus im Alltag tun? Recherchiere und schreibe deine Ergebnisse hier auf. Verwende den Link auf Teams. Wie wir es aussehen, sich anfühlen und sein, wenn wir alle frei von rassistischem Denken und Handeln sind? Wie denkst du, gelangen wir dorthin? Welche Rolle spielst du dabei? Wort Bedeutung ein soziales Konstrukt (etwas von Menschen geschaffen), das Menschen nach «Hautfarbe» «Rasse» und anderen Merkmalen unterteilt. Die Unterteilung ist nicht wissenschaftlich oder genetisch begründbar. Eine Bezeichnung, die den Menschen in den Angehörige der Mittelpunkt stellt und uns daran erinnert, dass Globalen Mehrheit die BIPoC (zahlenmässig) die Mehrheit in der Welt sind Abkürzung für Black (Schwarze Menschen), BIPoC Indigenous (Indigen, Einheimisch), People of Color (Nicht-Weisse Menschen) Wenn die persönliche Geschlechtsidentität mit cis dem Geschlecht übereinstimmt, das zum Zeitpunkt der Geburt zugewiesen wurde. Besonders häufig werden Menschen aufgrund ihres Geschlechts, ihrer Hautfarbe, ihrer Diskriminierung Herkunft, ihrer Religion oder ihres Alters anders behandelt. In Gedanken und Handlungen eine Gruppe Diskriminierung einer anderen vorziehen (sowohl bewusst als auch unterbewusst aufgrund von Vorurteilen) Das Kulturelle: Sprache/n, Traditionen, Ethnische Herkunft Geschichte der Vorfahr*innen nicht soziale Kategorie «Rasse» Wenn sich eine Person vom anderen Heterosexuell Geschlecht angezogen fühlt imaginär erfunden neurodivers, Die Entwicklung eines Gehirns, das von der Neurodiversität Gesellschaft als «anders» angesehen wird. Die Entwicklung eines Gehirns, das von der neurotypisch Gesellschaft als «normal» angesehen wird. Wenn sich eine Person ohne Gender oder mit nichtbinär einem Gender, das zwischen männlich und weiblich liegt, definiert. Nutzen, Vorteile und Macht aufgrund von Privilegien sozialen Identitäten der dominanten Kultur Verallgemeinerungen, wie z.B. Jungs spielen mit Autos, Mädchen mit Puppen. Bei manchen Stereotype stimmt das vielleicht, aber längst nicht bei allen. Wenn die persönliche Geschlechtsidentität mit trans dem Geschlecht nicht übereinstimmt, das zum Zeitpunkt der Geburt zugewiesen wurde. Linksammlung logo!: Was ihr gegen Rassismus tun könnt logo! erklärt: Was bedeutet Rassismus? logo!: Das bedeutet Alltagsrassismus logo!: Sprache gegen Rassismus logo!: Was ist das Problem mit dem Wort Rasse